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Tennis in den 1980er

Tennis in den 1980er


Die achtziger Jahre sind gekennzeichnet von dem Bemühen der Tennisabteilung, das sportliche Niveau durch ,,zeitgemäße Maßnahmen“ wieder auf die früher gewohnte Höhe anzuheben. Da inzwischen der bezahlte Leistungssport nicht mehr aufzuhalten war, versuchte Kurt Böhringer, der als Vorsitzender die Tennisabteilung von 1981 bis 1991 führte, Sponsoren für die Mannschaften zu finden. Dies gelang ihm zumindest für einige Zeit, so dass der sportliche Wiederaufstieg durch Anwerben von leistungsstarken Spielern gewährleistet war.

Mit der Änderung der Wettkampfordnung des HTV entschieden sich die spielstarken Senioren, die bisher die Leistungsträger der Aktiven waren, nur noch bei den Senioren zu spielen. Damit war der Einbruch bei den Herren absehbar. Nachdem die erste Herrenmannschaft 1982 mit dem Abstieg in die Klasse A des Tennisbezirks Frankfurt den absoluten Tiefpunkt erreicht hatte, begann der Neuaufbau der Mannschaft mit Spielern, die von anderen Clubs angeworben wurden. Mit ihrem Spitzenspieler Thilo Voll, dem mehrfachen hessischen Jugendmeister, und anderen Neuzugängen schaffte die Mannschaft von 1984 bis 1986 drei Aufstiege bis in die hessische Oberliga. Die Zusammensetzung des Teams, dem bezeichnenderweise kein Spieler aus den Höchster Reihen mehr angehörte, änderte sich des Öfteren. Besonders erwähnenswert ist die Mannschaft des Jahres 1988, die mit Ralph Haubold, Michael Keller, Misel Klesinger, Markus Nagel, Patrick Pesch und Thomas Schluter den dritten Platz in der hessischen Oberliga belegte. Im folgenden Jahr kam noch der talentierte Jugendspieler Roland Leissler hinzu, der nicht nur 1989 die hessische Hallenmeisterschaft der Herren gewann, sondern zusammen mit Misel Klesinger im selben Jahr auch die Hessenmeisterschaft im Herrendoppel.

Mit Abschluss der Freiluftsaison 1989 löste sich die Mannschaft auf, da die Clubmitglieder den bezahlten Leistungssport in zunehmendem Maße ablehnten und der Verein den finanziellen Ansprüchen der Spieler auch nicht mehr gerecht werden konnte.

Nahezu identisch verlief der Auf- und Abstieg der Seniorenmannschaft in dieser Zeit. Nachdem Lutz Bollen, Bobby Schmitt und Christoph Thomas-Morr 1980 von ihrem Ausflug zur Eintracht Frankfurt nach Höchst zurückgekehrt waren, schafften sie zusammen mit Dr. Edgar Dereser, Dr. Gunther Metz, Dr. Georg Mika, Dr. Erich Muller und Dr. Niko Riasko innerhalb von drei Jahren den Wiederaufstieg in die Oberliga. 1983 regte sich auch bei den Senioren der Wunsch, mit einer spielstarken Mannschaft in die höchsten Spielklassen vorzudringen. Mit Hilfe großzugiger Sponsoren gelang es, den 5. der deutschen Seniorenrangliste, den Amerikaner Nik Makarenko, den mehrfachen hessischen Meister Gunther Meyer sowie den spielstarken Karl­Heinz Henning für die Mannschaft zu gewinnen. Im selben Jahr wurde der Aufstieg in die Regionalliga geschafft, und 1985 qualifizierte sich die Mannschaft für die neu gegründete Regionalliga Süd-West 1. Verstärkt durch den hessischen Spitzenspieler Dieter Schultheis kämpfte das Team 1986 um die Teilnahme am Endspiel um die deutsche Vereinsmeisterschaft. Auch bei Einzelmeisterschaften waren Mitglieder dieser Mannschaft sehr erfolgreich. Nik Makarenko und Dieter Schultheis standen sich 1986 und 1987 im Finale der hessischen Hallenmeisterschaften in der Altersklasse I gegenüber, wobei 1986 Schultheis und 1987 Makarenko gewann. Noch erfolgreicher war Lutz Bollen in der Altersklasse Ill. Hohepunkte seiner zahllosen Erfolge auch bei internationalen Turnieren waren der Gewinn der deutschen Meisterschaft 1985 und ein dritter Platz im Einzel bei den Europameisterschaften 1987.

Wie bei den 1. Herren so versiegten auch bei den Senioren die Geldquellen. Die Salär-gewohnten Spitzenspieler verließen den Club, und die Mannschaft stieg 1988 freiwillig in die Oberliga und 1989 in die Verbandsliga ab. Weitere Abstiege sollten in den kommenden Jahren folgen. Altersbedingt waren einige Spieler zuvor schon in die Altersklasse II gewechselt. Diese neu formierte Mannschaft erreichte nach mehreren Aufstiegen in der Zusammensetzung Philipp Balser, Kurt Böhringer, Lutz Bollen, Wolfgang Deren, Heinz Geis, Christoph Thomas-Morr und Bobby Schmitt 1988 die Regionalliga.

Bei den Damen waren die Seniorinnen sehr erfolgreich. Nachdem 1981 die Damen Renate Betke, Lilo Böhringer, Inge Eggert, Ursel Hönscher, Hanna Kampe und Birgit Villiger den Aufstieg in die hessische Oberliga geschafft hatten, folgten sechs Jahre ununterbrochener Zugehörigkeit zu dieser Spielklasse. Während dieser Zeit konnten je zweimal der zweite und dritte Platz belegt werden. 1988 endete diese Erfolgsserie mit dem Abstieg in die Verbandsliga, dem 1989 noch der Abstieg in die Gruppenliga folgte. Mit den Geschwistern Wagner – Hannelore wurde 1980 Stadtmeisterin im Einzel und zusammen mit ihrer Schwester auch im Doppel – konnte sich die erste Damenmannschaft zwei Jahre in der Oberliga halten und stieg 1982 in die Verbandsliga ab. Nach dem Wiederaufstieg in die Oberliga 1983 folgte in den Jahren 1984-1987 ein tiefer Abstieg bis in die Bezirksklasse A, aus der 1989 der Aufstieg in die Verbandsliga erreicht wurde.

Bei aller Förderung des Herrentennis wurde die Jugendarbeit nicht vernachlässigt. Erfahrene Spielerinnen und Spieler kümmerten sich intensiv um die Ausbildung der Jüngsten. So wurden mit Sandra Wambach und Marian Stamm zwei Talente entdeckt, die in der Altersklasse IV schon 1983 herausragende Ergebnisse erzielen konnten. Sandra wurde Stadtmeisterin und Marian Dritter bei den Bezirksmeisterschaften.  1985 wechselte mit der 13jahrigen Anouschka Popp das wohl größte Talent im hessischen Jugendtennis vom TC Bad Soden nach Höchst. Während ihrer nur kurzen Gastrolle wurde sie 1985 hessische Meisterin in der Altersklasse Ill und Dritte in dieser Klasse bei den deutschen Jugendmeisterschaften 1986. Von den Neuzugängen bei den Herren waren Misel Klesinger, Roland Leissler und Patrick Pesch auch bei den Junioren spielberechtigt. Mit ihrer Unterstützung stieg die Mannschaft, der noch die Höchster Nachwuchsspieler, Markus Bender, Claus Cayenz und Marian Stamm angehörten, 1987 in die höchste hessische Spielklasse, die Verbandsliga, auf und wurde 1988 bei den Junioren hessischer Meister. Roland Leissler war der erfolgreichste Einzelspieler. Er konnte mehrere hessische Meisterschaften in der Altersklasse II und 1989 sogar die hessische Hallenmeisterschaft der Herren gewinnen. Von der Auflösung der 1. Herrenmannschaft Ende der Spielsaison 1989 war auch die Juniorenmannschaft betroffen.  lhr blieb in den Folgejahren der Abstieg in die unteren Spielklassen nicht erspart.