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Hockey von den fünfziger Jahren bis zur Gegenwart

Hockey von den fünfziger Jahren bis zur Gegenwart


Die Höchster Hockeyspieler konnten ihre großen Erfolge in der Zeit unmittelbar nach Kriegsende auch in den fünfziger Jahren fortsetzen. Sowohl die erste Herrenmannschaft als auch die erste Damenmannschaft gehörten der Oberliga und damit der höchsten hessischen Spielklasse an. In der Meisterschaft wurden meist vordere Plätze in der Tabelle erreicht; zum Titelgewinn kam es jedoch nur einmal bei den Damen, und zwar 1952 unter recht ungewöhnlichen Umständen: das Entscheidungsspiel um die Hessenmeisterschaft gegen Hanau endete an einem Mittwoch unentschieden. Bereits am darauffolgenden Sonntag sollte der Hessenmeister an den Spielen um die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Der hessische Hockeyverband hielt ein erneutes Spiel um die hessische Meisterschaft in der Kürze der Zeit für unzumutbar, sagte die Teilnahme einer hessischen Mannschaft an der deutschen Meisterschaft ab und erklärte Höchst aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Hanau zum Hessenmeister. Ein paar Jahre später gelang den Damen dann doch noch die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.  1956 konnten sie als hessischer Vizemeister an der deutschen Meisterschaft teilnehmen, schieden jedoch mit einer 2:0 Niederlage gegen den westdeutschen Meister Goldweiß Wuppertal schon im ersten Spiel aus.

Die sechziger Jahre beginnen mit einem positiven Ereignis: nach langem Bemühen gelang es, den im 2. Weltkrieg zu Kleingarten umfunktionierten Rasenplatz wieder als Hockeyplatz herzurichten. Viele Helfer aus den Reihen der Aktiven opferten zahllose Stunden ihrer Freizeit, um unter professioneller Anleitung von Kurt Bechtold und Kurt Spiess wieder einen hervorragenden Hockeyrasen zu schaffen.

Weniger erfolgreich verliefen zunächst die sportlichen Aktivitäten der Damen und Herren. Die ersten Damen verabschiedeten sich 1961 aus der hessischen Feldoberliga. Ihnen gelang aber 1965 der Aufstieg in die hessische Hallenoberliga. Die erste Herrenmannschaft stieg 1962 aus der Feldoberliga ab, schaffte aber im darauffolgenden Jahr prompt den Wiederaufstieg. Ihnen gelang auch 1966 der Aufstieg in die hessische Hallenoberliga.

Die intensive Jugendarbeit, in der sich zunächst Theo Engel und dann Hans Gunther Weber als Jugendwarte über viele Jahre in vorbildlicher Weise engagierten, brachte beachtliche Erfolge. Die Knaben wurden 1965 und 1969 hessischer Meister in der Halle und auf dem Feld. Die männliche A-Jugend errang 1962 und 1969 ebenfalls diesen Titel in der Halle. Mehrere Höchster Jugendliche wurden in die Franz-Schmitz-Auswahl berufen.

Wieviel Wert eine gute Nachwuchsarbeit haben kann, zeigte sich in den siebziger Jahren, die wohl als die erfolgreichsten der Hockeyabteilung anzusehen sind. Zunächst setzte die männliche A-Jugend ihre Erfolgsserie fort und wurde bis 1973 insgesamt fünfmal in ununterbrochener Folge hessischer Hallenmeister. Hinzu kam 1973 der Sieg dieser Mannschaft bei der süddeutschen Hallenmeisterschaft und der dritte Platz bei den deutschen Hallenmeisterschaften. Ebenso erfolgreich waren zuvor die A-Knaben, die gleiche Platzierungen – Hessenmeisterschaft, süddeutscher Meister und dritter Platz bei den deutschen Meisterschaften – 1971 erringen konnten.

Auch die persönlichen Erfolge vieler Spieler dieser herausragenden Mannschaften blieben nicht aus. Sie spielten nicht nur in großer Zahl in den hessischen Auswahlmannschaften, sondern Ulrich Krause, Manfred Oker, Jochen Martin und Hans Schaefer wurden auch in die Jugendnationalmannschaften ihrer Altersklassen berufen und absolvierten dort mehrere Landerspiele.

Besonders erfreulich war es, dass die meisten dieser hervorragenden Spieler dem Verein über Jahre treu blieben und mit fortschreitendem Alter aus der Juniorenmannschaft in die erste Herrenmannschaft wechselten. Damit war auch der weitere Aufstieg dieser Mannschaft gesichert. 1976 wurde sie Vizemeister der süddeutschen Feldoberliga und schaffte unter der ausgezeichneten Anleitung ihres Trainers Wolfgang Busch 1977 den Aufstieg in die deutsche Feldbundesliga. In der Halle folgte dann 1978 der Aufstieg in die süddeutsche Hallenoberliga. Im gleichen Jahr übernahm Dettlev Kittstein das Traineramt und führte die Mannschaft durch mehrere Jahre in der Feldbundesliga, in der man jedoch über untere Plätze in der Tabelle nicht hinauskam. Allerdings schafften es in dieser Zeit drei Höchster, in den Kader der Nationalmannschaft berufen zu werden: Ulrich Krause (A­ Kader), Martin Bremer und Helmut Mollnow (C-Kader).

Beachtlich waren auch die Ergebnisse der Damen, die sich auf Landesebene bewegten. Die höchste Position wurde 1978 mit dem Aufstieg in die Feldoberliga erreicht.

Zu Beginn der achtziger Jahre konnte die erste Herrenmannschaft zunächst ihre Erfolge fortsetzen. Im Feld erkämpfte man sich den Klassenerhalt in der Bundesliga und in der Halle wurde 1980 mit einem zweiten Platz in der Aufstiegsrunde nur knapp der Aufstieg in die Bundesliga verpasst. Nach fünf Jahren Zugehörigkeit zur höchsten deutschen Spielklasse stieg die erste Herrenmannschaft 1982 wieder in die Regionalliga ab. In der Halle konnte die Position einige Jahre langer gehalten werden. Hier musste 1987 der Abstieg in die hessische Oberliga hingenommen werden.

Nahezu unverändert war die Situation bei den Damen. Die erste Mannschaft bewegte sich sowohl in der Halle als auch im Feld auf Landesebene zwischen Verbands- und Oberliga, wobei keine herausragenden Platzierungen erreicht werden konnten. Im Jugendbereich wurde die Nachwuchsarbeit insbesondere bei den Jüngsten weiter­ hin intensiv fortgesetzt.  Die Erfolge blieben nicht aus: Die Knaben C wurden 1981 Hessenmeister auf dem Feld, und die Knaben B errangen 1982 die Frankfurter Stadtmeisterschaft im Feld sowie die hessische Vizemeisterschaft in der Halle.

In den neunziger Jahren stagnierte die Leistung der ersten Herrenmannschaft. Im Feld spielte die Mannschaft in der Regionalliga Süd an. Sie gewann 1992 in dieser Liga die Meisterschaft, scheiterte dann aber in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Auch 1995 verlor man in der Aufstiegsrunde zur neu geschaffenen zweiten Bundesliga gegen den HC Speyer.

Durch den systematischen Einbau guter Nachwuchsspielerinnen konnte die erste Damenmannschaft eine deutliche Leistungssteigerung erreichen. In der Halle schaffte die gut harmonierende Gruppe 1996 den Aufstieg in die erste Verbandsliga. Noch erfolgreicher war man im Feld; aus der zweiten Verbandsliga kommend erreichte die Mannschaft 1997 mit dem Aufstieg in die hessische Oberliga den bisher größten Erfolg. Allerdings folgte 1998 wieder der Abstieg in die erste Verbandsliga.

Auch die Jugend konnte beachtliche Erfolge erzielen. Während die B-Knaben 1990 den Hessenpokal im Feld gewannen, wurden die A-Knaben 1993 Zweite bei der hessischen und Sechste bei der suddeutschen Hallenmeisterschaft. Besonders erfreulich verlief für diese Mannschaft das Jahr 1998. Sie belegte den zweiten Platz bei der hessischen Feldmeisterschaft und schied bei den Spielen um die deutsche Meisterschaft erst in der Zwischenrunde aus. Erfolgreich war auch die Jugend A, die 1993 den Hessenpokal in der Halle gewann.