Gründung des Höchster Hockey Clubs 1913

Auch die Gründung des Höchster Hockeyclubs beruhte auf dem Wunsch einiger Angehöriger der Farbwerke, das Hockeyspiel in ihrer Freizeit zu betreiben.

Der sportbegeisterte Chemiker Dr. Otto Nicodemus hatte den Hockeysport während seiner Studienzeit in Heidelberg kennen- und lieben gelernt.  Mit einigen gleichgesinnten Kollegen, die ebenfalls andernorts Bekanntschaft mit dem Hockey gemacht hatten, begann er auf dem Sportplatz des Sportvereins 1908 am Höchster Stadtpark mit dem Training.

Am 30. Mai 1913 traf man sich dann im Höchster Brauhaus zur Gründung des Höchster Hockeyclubs, dessen Gründungstag auf den 1. April 1913 festgelegt wurde. Mit dem 1. Vorsitzenden Dr. Pfaffendorf und dem Spielwart Dr. Nicodemus entwickelte sich der Club prächtig. Im Frühjahr 1914 waren es bereits 82 Mitglieder, darunter 22 Damen, und am

April 1914 fand das erste Wettspiel gegen den Frankfurter Turnverein 1860 statt. Das Spiel endete vor zahlreichen interessierten Zuschauern mit einem gerechten 2:2 Unentschieden.

Weltkrieg, Revolution und Besatzungszeit führten zu einer Einstellung des Spielbetriebes und beinahe zur Auflösung des Vereins. Erst im Herbst 1921 begann Dr. Otto Nicodemus mit zwei Kollegen aus der Vorkriegszeit, den Club mühsam wiederaufzubauen. Im Herbst 1922 zählte der Club wieder 16 ordentliche Mitglieder, 6 Schüler und 5 unterstützende Mitglieder. Man zimmerte in eigener Regie ein Tor und begann mit einem geregelten Spielbetrieb auf dem Platz der Turn- und Sportgemeinde Höchst am Stadtpark.

Die Mitbenutzung des Sportplatzes der Turn- und Sportgemeinde war keine glückliche Lösung. Die Belegung des Platzes musste mit den Sportlern der Turn- und Sportgemeinde abgestimmt werden, was oftmals zu Konflikten führte. Besonders schwierig wurde diese Situation, als die Turn- und Sportgemeinde 1925 eine eigene Hockeyabteilung aufmachte, die mit dem Höchster Hockey Club heftig konkurrierte und bei der Platzbenutzung natürlich bevorzugt wurde.

Diese missliche Lage wollte der überaus tatkräftige 1. Vorsitzende des Höchster Hockeyclubs, Dr. Pense, nicht langer hinnehmen.  Nachdem es ihm gelungen war, einen städtischen Sportplatz anzumieten, kündigte er die Zusammenarbeit mit der Turn­ und Sportgemeinde und suchte in der Folgezeit eine Partnerschaft mit dem Höchster Tennisclub.