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Fusion des Höchster Tennisvereins mit der Tennisabteilung des I.G. Sportvereins

Fusion des Höchster Tennisvereins mit der Tennisabteilung des I.G. Sportvereins

Kurz nach dem Ende des ersten Weltkrieges kam es in der deutschen Farbenindustrie zu wesentlichen Veränderungen, die nicht ohne merklichen Einfluss auf die immer noch getrennt agierenden Höchster Hockey Club und Höchster Tennis Club von 1899 blieben. Aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus beschlossen 1925 die Deutschen Farbstoffhersteller, ihre Interessen zukünftig gemeinsam zu vertreten und gründeten die l.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft mit Firmensitz in Frankfurt am Main. Auch die Farbwerke in Höchst wurden in diese Interessengemeinschaft eingebracht und firmierten fortan unter dem Namen I.G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft, Werk Farbwerke Höchst.

In der l.G. Hauptverwaltung am Frankfurter Grüneburgweg nahm die Zahl der Mitarbeiter, die sportliche Betätigungsmöglichkeiten in ihrer Freizeit suchten, rasch zu. Dies veranlasste die Firmenleitung, am 12.Marz 1930 den l.G. Sportverein Frankfurt a.M. e.V. mit eigenen Einrichtungen für die Ausübung der gängigen Sportarten zu gründen. Unter dem Dach des neu gegründeten Vereins entstanden im Frankfurter Raum eine Vielzahl von Werksvereinen der I.G., die in nicht immer erfreuliche Konkurrenz zu den etablierten Sportvereinen der Region traten.

So wurde auch in Höchst eine Tennisabteilung als Untergruppe des l.G. Sportvereins gegründet, die am 3. Mai 1930 auf den alten Plätzen am Zeilsheimer Weg den Spielbetrieb aufnahm und rasch zu einer ernsthaften Konkurrenz des Höchster Tennis Clubs von 1899 heranwuchs. Trotz dieser Rivalität gingen beide Vereine, die jeder für sich vom l.G. Werk Höchst unterstützt wurden, fair miteinander um und begegneten sich in vielen freundschaftlich geführten Tennis Wettkämpfen. Dieses gute Verhältnis veranlasste den Leiter des l.G. Werkes Höchst, Dr. Ludwig Herrmann, die Vereinigung der beiden Tennis Vereine vorzuschlagen.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 begann auch deren Einflussnahme auf die Sportvereine. Es war erklärtes Ziel der Parteistrategen, das nationalsozialistische Gedankengut auch im sportlichen Bereich durchzusetzen und massiven Einfluss auf die Vereinsführungen zu nehmen. In diesem Sinne verlief dann auch die Vereinigung der bei­ den Höchster Tennisclubs, die sich 1935 in der Gruppe Höchst des l.G. Sportvereins Frankfurt am Main e.V. zusammenschlossen. Die alte Satzung des Höchster Tennisclubs von 1899 wurde durch die Einheitssatzung des l.G. Sportvereins Frankfurt, die der Reichssportführer erlassen hatte, ersetzt.