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Die Entwicklung des Clubs in der Nachkriegszeit und das sportliche Geschehen bis 1950

Die Entwicklung des Clubs in der Nachkriegszeit und das sportliche Geschehen bis 1950


Das Kriegsende 1945 bedeutete für die Höchster Tennis­ und Hockeyspieler einen Neuanfang unter schwierigen Bedingungen. Viele Aktive waren im Krieg gefallen oder wohnten in anderen Orten. Das Clubhaus und die Tennisplatze – bis auf zwei – hatten die Amerikaner beschlagnahmt, denen eine sportliche Begegnung mit der deutschen Bevölkerung nur in Ausnahmefällen gestattet war.

Es ist vor allem der Initiative von Heinz Karger, dem späteren Vorstandsmitglied des Olympischen Sportclubs Höchst, zu verdanken, dass die amerikanische Besatzungsmacht schon wenige Monate nach Kriegsende der Gründung einer Höchster Sportgemeinschaft zustimmte, in der alle vor dem Krieg bestandenen Höchster Sportvereine ihre sportlichen Aktivitäten wiederaufnehmen konnten.

In dieser Gemeinschaft fanden auch die Höchster Tennis- und Hockeyspieler eine neue Heimat. Unter der sportlichen Leitung des olympiaerfahrenen Dr. Sepp Hormann – er war 1936 bei der Olympiade Schiedsrichter für die Hockeywettkampfe – begannen die Hockeyspieler mit dem Trainings- und Spielbetrieb auf dem noch vorhandenen Aschenplatz am Heimchenweg, während den Tennisspielern nur die benachbarten Platze 7 und 8 zur Verfügung standen. Als Notbehelf für das beschlagnahmte Clubhaus diente eine vom ehemaligen l.G. Werk Höchst errichtete Holzbaracke mit Umkleide- und Waschgelegenheiten.

Der sportliche Neubeginn wurde mit großem Enthusiasmus und Ehrgeiz betrieben. Die erste Hockeymannschaft der Herren konnte schon 1946 den dritten Platz in der 1. Klasse der hessischen Verbandsspielrunde belegen, wurde 1947 Hessenmeister und im selben Jahr dritter bei den Süddeutschen Meisterschaften. Das Zuschauerinteresse war groß. Oft zählte man über 1 000 Zuschauer bei den Spielen der Herren am Heimchenweg. Zum Spiel um die Hessenmeisterschaft 1948, das gegen Sachsenhausen 57 durch eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung mit 1:0 verloren ging, erschienen sogar 3 000 interessierte.

Noch glanzvoller verlief das Jahr 1950 für die erste Hockey Herrenmannschaft. Sie wurde wiederum Hessenmeister und schied beim Kampf um die deutsche Hockeymeisterschaft erst in der Zwischenrunde vor 4 000 Zuschauern im Höchster Stadtpark mit einer 2:0 Niederlage gegen Klipper Hamburg aus. Schlechter im Hinblick auf die sportlichen Möglichkeiten erging es den Tennisspielern, da sich die Amerikaner beharrlich weigerten, weitere Plätze für den Spielverkehr freizugeben. Dennoch gelang der ersten Herrenmannschaft 1949 der Aufstieg in die hessische Oberliga. Bobby Schmitt und Herrmann Veil­Weber errangen bei der Frankfurter Stadtmeisterschaft 1950 die beiden ersten Plätze und zusammen den Sieg im Herrendoppel.